Liebe – Ein physiologischer Vorgang?

Verliebtsein entfacht im Gehirn ein chemisches Feuerwerk. Und auch wenn sich später der Sturm der Gefühle legt, spielen Hormone eine wichtige Rolle.

Ist das Aussehen wirklich so wichtig?

Initialzünder für das Verlieben ist das Aussehen. Das Sehen ist einer der wichtigsten Sinne, immerhin erhalten wir 80 Prozent der Informationen über unsere Umwelt über die Augen und etwa 30 Prozent unseres Gehirns sind ausschließlich mit der Verarbeitung von Sehreizen beschäftigt.

Maßgeblich beteiligt am „typisch“ männlichen oder weiblichen Aussehen sind die Geschlechtshormone Testosteron bzw. Östrogen.

Gutes Aussehen steht für starke Nachkommen

Vom biologischen Standpunkt aus zeugt gutes Aussehen von Gesundheit und einem hohen Spiegel an Sexualhormonen – die Voraussetzung für starke Nachkommen.

Biologischer Sinn des Verliebens ist jedoch nicht nur die Fortpflanzung, also Kinder zu zeugen,  denn das kann auch ohne Liebe geschehen. Glaubt man der evolutionären Psychologie, hat die Natur mit der Erfindung der romantischen Liebe tief in die Trickkiste gegriffen, um das Überleben der Spezies Mensch zu sichern. Während das Gehirn der Menschen im Laufe der Entwicklungsgeschichte immer größer wurde, war der Nachwuchs gleichzeitig immer länger auf die Pflege seiner Eltern angewiesen. Daher seien Liebe und die Paarbeziehung praktische Einrichtungen der Evolution, damit beide Eltern den Nachwuchs für eine lange Zeit umsorgen und auf das Leben vorbereiten.

Frauen reagieren jedoch nicht so ausschließlich auf visuelle Reize wie Männer. Sie suchen unbewusst nach einem verlässlichen Mann, der Sicherheit bietet, sich ihnen als Beschützer darstellt.

Du riechst gut… Der Duft spielte eine Rolle

Liebe geht auch durch die Nase. Jeder Mensch verfügt über einen ganz individuellen Duft – den eignen Körpergeruch. Menschen kommunizieren chemisch miteinander. Wir senden wir Informationen in Form komplexer Molekül-Mixturen im eigenen Körpergeruch – Informationen etwa über die Beschaffenheit des eigenen Immunsystems. Auch das ist biologisch relevant: Denn zeugen zwei Menschen mit sehr ähnlichen Immunsystemen ein Kind, ist dieses möglicherweise gegen zu wenige Krankheitserreger gewappnet. Hinter dem Ausspruch „Den kann ich nicht riechen“ steckt demnach etwas Wahres, wie Bettina Pause von der Universität Düsseldorf 2006 zeigen konnte.

Neben diesen biologischen Aspekten fallen dabei aber auch psychologische ins Gewicht. „Der Mensch verliebt sich nicht allein aufgrund von Duft und Aussehen, aber es kann den Anstoß geben.“ Danach sind jedoch alle Sinne beteiligt – um zu registrieren, interpretieren und bewerten, wie sich das Gegenüber verhält, wie die Begegnung verläuft.

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